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                                                                Innere Zerrissenheit
                                                             (letzte Überarbeitung 24.09.2013)

 

 

 

 

Unterthemen:
Gefühlschaos und Zerrissenheit
Das "Innere Konsortium"
Die Ambivalenz des Seins

Auswirkung auf Beziehungen

Beginnen wir mit einer Metapher. (aber eine wird nicht genügen)
Es gibt auf einer hohen Schöpfer-Ebene etwas wie einen Bauplan des Seins, das leuchtet ein. (Dies ist bereits eine Metapher.) Nun stelle man sich dazu als weitere Metapher vor, die Seele und alles was wir umgangssprachlich dazu zählen, sei eine Landschaft. Dann gäbe es auf dieser Schöpfer-Ebene auch eine Generalkarte des Seins. Eine ganz spezielle für das menschliche Sein, sowie ebenso eine für jede Art des tierischen Seins. Und ebenso für jede uns denkbare und nicht denkbare Seinsform. Und jeder von all diesen Bewußtseinsträgern und Mitbewohnern dieses Universums und aller Universen trägt eine Kopie dieser Generalkarte seiner Art in sich. Diese innere Landschaft wäre übersät mit Orten, Hügeln und Tälern. Sie gilt für  jedes Individuum einer Art gleichermaßen, und somit gibt es auch so eine Generalkarte, die für alle Menschen gleichermaßen gilt. Aber jeder hat auf seiner inneren Kopie nur die Orte markiert, an denen er im Laufe seines Lebens und im Laufe seiner vorherigen Inkarnationen einmal gewesen war. Er sucht und besucht aber ständig neue Orte, doch das ist nicht sein "Alltagsgeschehen". Das Aufsuchen neuer Orte geschieht nur in Ausnahmefällen, die ihn fordern oder herausfordern. In Gefahren oder in großem Stress oder Angst. So werden auf der persönlichen Generalkarte ständig neue Orte markiert und treten damit in den Wirkungsbereich des Bekannten und Möglichen.

"Zerrissenheit" sei an den Anfang dieses Kapitels gestellt, obwohl das Hauptthema eigentlich "Die Ambivalenz des Seins" ist. Aber die Zerrissenheit geht daraus hervor und der Suchende ist davon immer betroffen und deshalb allein schon gehört es an den Anfang. Wer nicht innerlich die Zerrissenheit spürt, der wird nicht solche Bücher lesen und nicht hier auf dieser Webseite sein. für ihn ist es auch nicht notwendig.

Zunächst...
Es wäre ja alles nicht so schlimm, meinen wir, wenn wir nur von "reinsten" Gefühlen durchströmt wären. Die beiden Duale "Liebe und Hass" würden uns schon genügen, meinen wir, wenn wir einmal darüber nachdenken und falls uns der Stress des Alltags nicht von einem Kampf in den nächsten reißt und das Leben uns diese Zeit überhaupt läßt, darüber nachzudenken.

Diese "beiden Beine der Dualität", die Liebe und der Hass, würden sich vortrefflich eignen, um Schritt für Schritt einen Fuß vor den anderen zu setzen und große Strecken zurückzulegen. Die reine Liebe wäre zudem ein köstliches, berauschendes und selig machendes Getränk. Der reine Hass hingegen gibt ungeheuer viel Kraft und führt mit einer Gewißheit, die niemals in Frage gestellt wird, direkt an das Ziel, den Sieg.
Kommen wir am Ende der Schlacht dort an und sehen die gebrachten Opfer, die Gefallenen, zeigt uns wiederum die reine Liebe durch Bedauern und Mitgefühl, daß es nicht das rechte Ziel war, und so vermischen sich erstmals die Liebe und der Hass und reißen uns hin und her. Wir lernen zum ersten Mal das Gefühl der Zerrissenheit kennen.

Aber was fangen wir mit einem Gemisch dieser beiden "Getränke" an? Sie werden uns nie in ihrer reinen Form angeboten, weil sie als Emotionen an die Biochemie unseres Körpers gekoppelt sind. Alles, was unsere Biochemie an Hormonen, Endorphinen und Adrenalin etc. produziert, wird uns mit anderem vermischt dargeboten. Und selbst das eine Gemisch wird mit einem anderen vermischt und bildet wieder eine völlig neue Variante. Dies garantiert eine große Palette an Empfindungsreichtum, den wir allein mit den beiden reinen Gefühlen der Duale "Liebe/Hass" niemals haben könnten.

So sind wir ständig bemüht, einem "Geschmack" zu folgen. Herauszuschmecken, was die Grundsubstanzen unserer Gefühle sind. Und daran orientieren wir uns zum großen Teil. Wir können es auch "das Bauchgefühl" nennen. Doch..., je feiner die Substanzen vermischt werden, um so weniger von diesem "Bauchgefühl" bleibt, und es weicht dem Gefühl der inneren Zerrissenheit. Einer "Hin- und Hergerissenheit".

 

   

Gefühlschaos u. Zerrissenheit
Beginnen wir auch hier mit einer Metapher: Der Mensch ist ein Reisender durch die Welt seiner Emotionen und Gefühle. Er empfindet diese Reise vielleicht manchmal so, als säße er in einem Reisebus, inmitten einer bunt zusammengewürfelten Gruppe von Mitreisenden, die ihm teilweise vertraut vorkommen. Andere sind dicht neben ihm und ihm dennoch gänzlich fremd und erregen Angst und Abscheu in ihm. Und manchmal fühlt er sich selber am Steuer dieses uralten Fahrzeuges, in dem er sitzt und dem er ausgeliefert ist, das schwer zu lenken ist, das sich mal mit viel zu wenig Leistung eines alten Motors lange Serpentinen und Höhen hinaufquält, immer die Gefahr vor Augen, stehenzubleiben und es nicht zu schaffen, dann wieder unaufhaltsam mit rasender Geschwindigkeit und längst abgenutzten Bremsen über abschüssige Gebirgsstraßen hinunter, vorbei an tiefen Abgründen. Dann geht es mal Stunden um Stunden nur geradeaus, vorbei an grauen Mauern und Häuserfluchten und man wünscht sich einzuschlafen und von den schönen Landschaften und Orten zu träumen, die man schon gesehen hat. Aber man kann nicht einschlafen, alle paar Minuten rumpelt es durch neue Schlaglöcher. Und Hupen und Bremsen unterbricht die Eintönigkeit der Bewegung. Und irgendwann bedauert man sogar, jemals die schönen Dinge gesehen zu haben, die man sich jetzt nicht einmal mehr in seinen Träumen zurückholen kann.

Das "Innere Konsortium"
Wer sind die Reisenden? Sie sind "Dein Inneres Konsortium". Sie sind die Persönlichkeitsstrukturen und Überbleibsel aus vergangenen Situationen deines Lebens und vergangenen Inkarnationen, angereichert mit Mechanismen, geprägt von allen Erfahrungen und Ängsten auch aus früheren Inkarnationen, auch solchen, die du selber "im Hier und Jetzt" noch nie kennengelernt hast. Aber nicht nur das: Sie sind somit auch die Überbleibsel von "einzelnen Etappen" einer jeden Situation und Inkarnation. Jede Herausforderung, jede große Gefahr und Angst weckt und kreiert im Augenblick des Geschehens schöpferisch eine neue "psychische Struktur und Haltung" und damit eine neue Persönlichkeitsschicht, die erst abgelöst oder überdeckt wird, wenn sich wieder eine neue Situation ergibt. So überlagert Schicht um Schicht das Alte und zeigt sich immer wieder neu. Aber die Schichten bleiben alle erhalten und sie kommen - wenn die Schwingung einer neuen Situation "passend ist" - gleich einem
Déjà-vu von unten hervor und lösen andere Schichten an der Oberfläche ab. Es ist, als hole jemand aus seinem Kleiderschrank die alten Kostüme früherer Zeiten hervor und präsentiere sich damit ständig in alter (neuer) Weise.

Sie alle, die da mitreisen, vermitteln dir eine Ahnung dessen, was "in fernen Ländern deiner Seelenwelt" alles auf dich zukommen könnte und was du schon längst vergessen hinter dir gelassen hast. Du schätzt die bunte Vielfalt dieser Reisegruppe, wenn sie fröhlich singt und lacht und deine Gedanken mit ihrer Leichtigkeit und Kreativität beflügelt und mit sich reißt. Und du haßt und verachtest sie, wenn sie beharrlich laut und aggressiv um nichtige Dinge streiten und sich gegenseitig zu vernichten drohen, oft nur wegen einem einzigen Wort, das in ihrer Heimat und Zeit eine andere Bedeutung hatte und sie offenbar zu Unrecht tief beleidigt hat. Sie sprechen scheinbar ein Kauderwelsch von unterschiedlichen Begriffs-Sprachen, und kommen nur statt zu einer Einigkeit zu ständig neuen Mißverständnissen. Es ist wie beim biblischen Turmbau zu Babel. Und das Projekt, die Vollendung (der Reise), scheint unmöglich erreichbar zu sein.


Es gibt einen wichtigen Aspekt:
Du hast deinen Geist, du kannst analytisch denken und reflektieren. Die "Sprache des Inneren Konsortiums", wenn man das überhaupt "eine Sprache" nennen kann, ist jedoch rein emotional. Es ist eher eine Reflektion Deiner Gedanken und versieht diese erst mit Empfindungen. Vielleicht kann man sogar sagen, daß dies die "Geburtsstätte der Emotionen ist, in der die Gedanken des Geistes in Emotionen gekleidet oder mit ihnen verbunden werden". Es kann selber nicht denken, indem es Gedanken erzeugt. Es kann nur reflektieren, was von außen, vom eigenen Geist, an Gedanken eingebracht wird. Somit ist die Frage, ob es ohne den Geist überhaupt ein Eigenleben hat. Wohl nicht. Es ist wohl mehr ein "Sortiment an funktionierenden Mechanismen". Es ist ein Teil der Psyche und In Verbindung mit den eingebrachten Gedanken des Geistes kann es emotional wahrnehmen und emotional reagieren, "auf der Ebene unserer Empfindungen". Dort macht es für uns keinen Unterschied, woher diese Empfindungen stammen, wir erleben sie "in uns" und somit sind es "unsere Empfindungen". Es "lebt" sozusagen als eine Vielfalt von "emotionalen Funktionsmustern" in der menschlichen Psyche. Aber es führt kein eigenständiges Leben, sondern es steht sozusagen nur deinen Gedanken "im Wege" und reflektiert und spiegelt sie mit ihren Strukturen emotional angereichert zurück. Der Vergleich mit einem
Kaleidoskop ist naheliegend.

Eigene Gedanken kann dieses Innere Konsortium nicht entwickeln, aber es entwickelt dafür "aus deinen Gedanken" neue, andersartige Standpunkte und Wertungen. Darum kannst du nicht mit ihm oder seinen Einzel-Persönlichkeiten sprechen (wenn man sie so nennen mag), du kannst "Es" nicht mit deinen vernunftbetonten Gedanken erreichen, sondern nur Gedanken mit Emotionen angereichert, zurückerhalten. Sie haben ja keinen eigenen Geist, der unabhängig lebt, sondern nur emotionale Funktionen und Reaktionen. Alles bist du selber, aber du erkennst Dich darin oft nicht wieder, weil es so unterschiedlich vielfältig sein kann und weil du gar nicht den Ursprung kennst oder ihn vergessen hast.

Du erweiterst somit die Welt deines Geistes um viele "Varianten deines Geistes". Und weil sie dir so fremd sind und Du sie nicht bewußt erlebst, kann man getrost "von ihnen, dem Inneren Konsortium" sprechen. Sie sehen "die Bilder auf der Inneren Leinwand", die eine Unterabteilung Deines Egos wie eine Filmgesellschaft ständig kreiert und können nicht zwischen Illusion und Wirklichkeit unterscheiden. Sie reagieren auf diese Bilder mit ihren Angstmustern. Darum ist es auch so schwer, das Innere zu erreichen oder es zu besänftigen und es scheint unmöglich, dort etwas zu verändern, mit Einsicht und Vernunft. Aber es ist dennoch möglich, über die emotionale Ebene. Man kann dieses "Innere Konsortium" auch täuschen, mit Techniken "Positiven Denkens", allerdings nicht dauerhaft wirkend, und es ist immer auch "eine Selbsttäuschung".

Die Seelen können nicht analytisch denken. Sie brauchen diese Vielfalt der Reflektion, die wir nur im Zusammenhang mit der Psyche und dem physischen Sein entwickeln können.

Zurück zu Chaos und Zerrissenheit...
Man kann es auch gänzlich anders darstellen: Du gewinnst durch dieses Innere Konsortium eine Vielzahl neuer, unterschiedlicher Standpunkte, die du allesamt einnehmen kannst, so wie der Blick von den Hügeln einer Landschaft oder aus den Fenstern eines Gebäudes. Von jedem ergibt sich ein anderer Blickwinkel und eine andere Perspektive. 

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Die Ambivalenz des Seins
"Eine Seele ist wie ein ganzes Volk." Damit ist hier nicht nur die Seele im Sinne der Archetypen-Seelenlehre gemeint, sondern auch alles, was umgangssprachlich darunter fällt und welches nach dessen Verständnis eher der Psyche und Psychologie angehört.

Diese "Gesamtheit des Inneren" stellt eine Organisation dar, die alle Formen und Unterformen eines Staates hat. Es gibt "im inneren Staat" Unzählige, die einander zu kennen oder nicht zu kennen scheinen, die Gruppen mit gleichen Interessen bilden und auch solche, die wieder andere Gruppen bilden, die einander bekämpfen. Das alles findet in einer Seele statt. Auch in deiner.

Was an "die Oberfläche des Bewußtseins" kommt, ist "das Resultat", "das Gemeinwirken dieses Staates im Inneren". Im Idealfall ist es eine Demokratie, die sorgfältig abwägt und mit Bedacht entscheidet und zu einem mehrheitlichen Urteil kommt. Ich schlechtesten Falle herrscht im Inneren "Bürgerkrieg und Terror" und "Aufstand gegen die Staatsführung" und kann mit der Zerstörung enden. Es kann eine weise Monarchie oder eine alles unterdrückende Diktatur herrschen. Und "der innere Staat" kann mittendurch gespalten oder gar in mehrere "Persönlichkeiten" zersplittert sein, die miteinander-gegeneinander ringen um die Präsenz im Bewußtsein.  Aber auch das sind "nur" Werturteile aus Sicht der physisch-weltlichen Inkarnation heraus. Im Sinne der Seele und der Seelenfamilie ist auch die Zerstörung und die Selbstzerstörung eine wichtige Erfahrung, "weil sie erst gemacht werden muß, damit sie zum Verstehen und Begreifen der Ursachen führt" und zum 'Verstehen des Zustandes "der Nichtzerstörung". Und weil sie so auf vielen Umwegen zum Verständnis füreinander und letztendlich zur bedingungslosen Liebe (Agape) führen.  

Was kannst du tun, gegen diese Zerrissenheit, die um so stärker wird, je älter die Seele geworden ist und je größer und vielfältiger damit ihr "Inneres Konsortium" wird?
Du kannst in jedem Augenblick deine Innere Einheit wiederherstellen, indem du dich besinnst, auf deinen "Elfenbeinturm", das knöcherne Zuhause deines Geistes in deinem Kopf. Dort, wo du dir deiner Selbst bewußt wirst und Dich selbst mit allen Emotionen auf dem eigenen Gesicht spürst. Dort, wo deine eigenen Emotionen und Reaktionen für dich selbst in deiner eigenen Mimik fühlbar sind. Das ist dein Inneres Zuhause.

Damit unterbrichst du das Herumstreunen deines Geistes "im Draußen". Es wird dir anfangs nur für Sekunden gelingen, aber das ist schon eine Unterbrechung des "Draußenseins". Du kannst symbolisch "den Unrat", der von außen hereingedrungen ist, hinauskehren und eine Tür von innen schließen und bist für einige Zeit bei dir selber und in Sicherheit. Nichts kann für diesen Moment von außen eindringen. Das kannst du wiederholen, so oft du dich "im Draußen" und zerrissen fühlst. Jede Unterbrechung und Rückkehr ins Innere zählt und macht Deine Zerrissenheit ein Stückchen kleiner. Verliere nicht den Mut, es wird immer wieder geschehen, daß du dich dort draußen wiederfindest, in den treibenden Gedanken deines Geistes und denen anderer Geister. Es ist kein Versagen, es ist das Treiben des Geistes im Geschehen der geistigen Welt. Und jedesmal, wenn du befreist heimkehrst, hast du einen neuen Sieg errungen.

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  Auswirkung auf Beziehungen
Beziehungen unterschiedlichster, Art und in der Hauptsache "die Paar-Beziehung", sind die Hauptwirkungsbereiche des "Inneren Konsortiums". Und nicht zu vergessen: Es gibt auch die Beziehung zu sich selbst und zum Höheren Selbst. Damit fängt es sozusagen an und damit endet es auch. Mit der Beziehung zu sich selbst.

Das "Innere Konsortium" ist - anders dargestellt - auch eine Sammlung, die sich in ein komplettes Verzeichnis "Menschlicher Veranlagungen, Eigenschaften und Verhaltensmuster" einordnen ließe, wenn sie schon jemand aufgestellt hätte. Es gibt dort Kategorien und Unterkategorien und niemand hat etwas, das ein anderer nicht hätte. Es ist nur individuell jeweils unterschiedlich entwickelt und ausgeprägt und vieles davon bleibt bei dem einen oder anderen für immer unbenutzt, so wie zum Beispiel ein spezielles Werkzeug in einer viel zu großen Ausstattung.
  
Beziehungen sind das wichtigste Instrumentarium dieser physischen Welt, um Erfahrungen zu machen. Beziehungen zwischen Mann und Frau, Eltern und Kindern, Mensch zu Mensch, Mensch zu Tier (und selbstverständlich auch Tier zu Tier). Da alles der Weiter- und Höherentwicklung dient, sind Beziehungen das Verbindende, so wie die Schulklasse es für eine Anzahl von Schülern ist.

Haben eine Frau und ein Mann beschlossen, eine engere Beziehung zu führen, wird sich herausstellen, ob die spezielle Prägung beider kompatibel ist. Es wird zwar immer ein Kompromiß sein, aber In der Regel haben die beiden das zuvor schon nach dem Gefühl herausgefunden.

Beziehungen, die üblicherweise stark emotional verbinden, durch Verantwortung für den anderen, durch Liebe zum anderen, aber auch durch Angst vor dem anderen oder Ängste um sich und den anderen, Ängste, die Beziehung könne zerbrechen oder Ängste, man käme nie wieder da heraus, gehören alle zu den wichtigen Erfahrungen, die gemacht werden sollen und sind auf Absprachen der Seelen zurückzuführen.

Wir wissen aus der Archetypen-Seelenlehre, daß nicht alles vorgeplant ist. Aber fast alle Optionen des Für und Wider sind von vornherein gegeben und nur wenige kommen später noch hinzu, die vorher nicht möglich gewesen wären. So gesehen ist der Ablauf immer die Erfüllung einer Vereinbarung auf Grund von Plänen, die jeder als Seele für sich gemacht hat, mit einem geringen Teil an Einflüssen, die sich noch entwickeln, die aber das Ganze dennoch unwägbar machen. Kein Labor, kein Institut würde ein Experiment machen, dessen Ausgang absolut sicher ist. Somit können wir uns auch nicht wirklich etwas vorwerfen, denn daß Beziehungen größtenteils scheitern, jedenfalls daß sie nicht glücklich machen, ist wohl bekannt. Wenn dann nachher Bilanz gezogen und die Schuld verteilt wird, gibt es bald eine ziemlich klare "Inventur der Schuld". Selbstverständlich für jeden eine andere.  

Das "Innere Konsortium" hat tausende von Urteilen gefällt, so daß es nicht zu einem einzigen kommen kann. Somit ist jedes Urteil ein Kompromiß, wie auch jede Beziehung mit einem Kompromiß endet oder weiter geführt wird. Das ist die "Ambivalenz des Seins".

Was wird geschehen, wenn es höhere Ideale waren, die sie, "die Liebenden" zusammengeführt haben, Ideale, die sie beide in anderen Menschen nie so stark finden konnten? Es wird seinen Lauf nehmen. "Es sei Liebe von der Seelenebene aus, die hier ihre Verwirklichung finden sollte." Was wird geschehen? Das, was immer geschieht. Sie werden erst miteinander und dann auch gegeneinander kämpfen und Kompromisse suchen und sich dabei der Tätigkeit hingeben, um die es eigentlich geht: Erfahrungen der unterschiedlichsten Art zu machen. Und das geht nur mit Menschen, die einem nahestehen und etwas bedeuten, aber die einem dennoch nicht in allem ähnlich sind, wie unsere Seelengeschwister aus der Seelenfamilie. Sie werden neue Verhaltensmuster entwickeln und damit ihr "Inneres Konsortium" enorm vergrößern. In Beziehungen können sich Menschen aneinander nur entwickeln, wenn sie unterschiedlich sind. Aber die Seelen machen ihre "Experimente" innerhalb einer näheren Anzahl von Seelenfamilien oder Sippen. Mit anderen, uns gänzlich fremden Seelen haben wir in der Regel niemals in all unseren Inkarnationen näheren Kontakt, obwohl wir Tür an Tür wohnen können. Es gibt jedoch davon Ausnahmen. Manchmal werden "Botschafter ausgewählt und mit Liebe präpariert", damit eine ungewöhnliche Beziehung entstehen kann.

 

 

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 © 1.Jan.2007