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"Das Böse ist ein Mangelzustand"
(Welten der Seele, Seite 61 - 64)
Warum steht "das Böse" in der Überschrift an erster Stelle? Warum nicht
umgekehrt wie als Schlagwort bekannt? Warum also: "Das Böse und das Gute"?
Soll das Böse etwa hervorgehoben werden?
Nein! Das wirklich nicht!
In "Welten der Seele" (Seite 61 - 64) wird eine "Durchsage" der Quelle
wiedergegeben, die wie jede andere immens wichtig ist, aber um so leichter beim
Lesen "ohne die nötige Gedankentiefe" nicht verstanden oder - weitaus
schlimmer - "mißverstanden" werden könnte.
(Siehe hierzu auch auf der Seite "Auswertung":
Böses..., "Das Böse ist ein
Mangelzustand")
Es werden aber dort in keiner Weise die
Prinzipien der moralischen oder
gesellschaftlichen Ächtung für Verstöße und Verbrechen gegen das Wohl und die
Interessen anderer angesprochen. Und selbstverständlich werden
auch keine strafrechtlichen Belange berührt. Es soll auch nicht "um Verständnis für Täter"
gehen. Wer das vermutet und sich nicht belehren läßt, wird auch anderes dieser
Welt nicht verstehen. Dennoch geht es um "Verstehen".
Eine Wertung von Gut und Böse in unserem
"physisch und zeitlich begrenzten Sinne" gibt es auf den höheren
Bewußtseinsebenen nicht. Das vermittelt uns "die Quelle". Es ist aber nicht als
Empfehlung zu sehen, dieses hier im physischen Sein nachahmen und einführen zu
wollen. Das wäre auch wohl kein Weg zu einem höheren Aufstieg, sondern eher
sklavische Unterordnung unter die Doktrin einer höheren Macht.
Die Lehrer der kausalen Ebene
wollen keine Macht ausüben und suchen keine hörigen Untertanen, sondern Schüler,
die zu ihnen aufsteigen, damit auch sie selber weiter aufsteigen können. Die
Aussagen zum "Bösen" sind als Hinweis oder Beweis dafür zu sehen, daß es
ein
höheres, besseres Verstehen dieser Dinge gibt und daß es "mit Aufstieg" zu tun
hat, sich um das Verstehen zu bemühen.
Das Böse ist "nur" das Fehlen von Liebe.
Somit dient alles Verstehen dessen, was wir Böse nennen, der Liebe.
Selbstverständlich gibt es auf höheren
Ebenen die Zuordnung von Gut und Böse,
aber das Böse ist nicht als eine Macht mit einer eigenen Identität zu verstehen,
nicht einmal mit einer eigenen Energie. Es ist "nur das Fehlen oder die
Abwesenheit von Liebe". Und somit gilt es aus dieser höheren Sicht "der Quelle"
und aller anderen Lehrer der kausalen Ebenen, sowie allen noch weitaus höher
stehenden Mächten, das Wachstum von Liebe zu fördern, damit die noch "leeren Räume,
die
ohne Liebe sind" ausgefüllt werden. Das Böse ist also ein von Liebe nicht erfüllter
(geistiger) Raum im Denken und Handeln der Menschen. Das Böse als Teufel oder
Satan ist nur soweit existent, wie Menschen daran glauben und es damit (in sich
oder anderen) manifestieren.
(Auch das sind nicht "reine Aussagen" oder
"Durchsagen" der Quelle, sondern eigene Interpretationen.)
Welchen "Stellenwert" hat eine solche Information oder "Durchsage der Quelle"
überhaupt?
Immerhin verschafft die christliche "Gewaltenteilung" (und ebenso
die anderer Religionen) in Gut und Böse ihren
Gläubigen einiges Unbehagen, wenn es wieder einmal irgendwo - aber doch zu nah - "zu
einem Ausbruch des Bösen" kommt.
"Warum läßt Gott das zu...?" lautet die Frage, die nicht
zufriedenstellend beantwortet werden kann, wenn man sich einem Kirchen- oder
Religionsgott anvertraut, der auch noch das Böse neben sich haben und dulden muß.
Das Böse ist nach allem, was die Quelle darüber sagt, als etwas
zu verstehen, das einer Kraft und Strömung gleichkommt, die dazu dient, daß
sich auf der physischen Ebene Prozesse bilden und in Gang bleiben,
welche der (Höher-) Entwicklung von Seelen und Bewußtsein dienen. (Wie auch die
Strömung eines Flusses, in der sich die Kiesel aneinander abschleifen.) Aber es
ist nicht die Kraft des Bösen, sondern des Flusses, und der Fluß ist nicht
böse.
Das Böse ist gebunden an Ängste, die es in ihrer Form nur in der physischen Welt
gibt, weil sie gebunden sind an Gewalt, Schmerz, Leid und Tod, Dinge, die es in
der seelischen Welt nicht gibt. Zur Verarbeitung dieser Ängste, dient die
Psyche, ein körperloses aber an den physischen Körper gebundenes, somit
den Tod nicht überdauerndes Organ und nicht zu verwechseln "mit Seele". (siehe
auch Psyche, Seele)
"Die Quelle" zeigt, daß es "ein höheres Verstehen" gibt. Und wenn man wirklich
alles zu Ende denkt, was nicht zu schaffen ist aber immer wieder versucht werden
muß, dann haben auch die mangelhaften menschlichen Versuche,
"Gott in eine beliebige Religion zu verpacken" in diesem "höheren Verstehen"
einen Raum und selbstverständlich auch eine Berechtigung. "Die Quelle" und
höhere Mächte, haben nicht die Intention, daran etwas zu ändern. Nicht aus
Gleichgültigkeit, sondern weil die Gesetze des Kosmos ihnen das unmöglich
machen. Darüber sagt die Quelle an mehreren Stellen etwas aus. Unter anderem dem
Sinn nach, daß "jetzt" eine Zeit gegeben sei, in der sie, die Quelle, einige
Menschen erreichen könne und ihr Wissen mitteilen kann. Wenn die Zeit und das
Interesse nicht mehr gegeben ist, dann kann sie auch nichts mehr mitteilen. (Und
vielleicht geschieht dies nur alle paar hundert Jahre einmal, in so intensiver
und umfassender Form.)
Die Quelle läßt auch an anderen Stellen erkennen, daß es nicht ihre Aufgabe
und Absicht sei, "Irrtümer zu bereinigen". Sie äußert sich sogar so, daß gewisse
"historische" Irrtümer "angelegt" und geplant
"herbeigeführt" sind. Frei interpretiert heißt das ebenso, daß
Irrtümer im großen Geschehen eine Wirkung haben, wie auch die Wahrheit eine hat.
Und ebenso frei interpretiert läßt sich schließen, daß Irrtümer in der Strömung
des großen Geschehens irgendwo zur Wahrheit und Liebe führen können, während
ursprünglich Wahres sich in dieser Strömung unter Umständen ins Gegenteil
verkehrt. Wahr und unwahr sind demnach in ihrer eigenen Funktion "Strömungen"
und nicht ohne weiteres dem Guten und dem
Bösen zuzuordnen.
Würde man demnach aus einem Unverständnis heraus an "die Quelle" oder einen
anderen höheren Lehrer die Frage nach dem Täter in einem Kapitalverbrechen
stellen, gäbe es keine Antwort. Weil es nicht die Aufgabe ist, die Dinge unserer
physischen Welt nach unseren Maßstäben zu ordnen und zu beeinflussen. (Es sei
denn, dieses sei durch einen höheren Plan initiiert, somit ein äußerst seltenes
Ereignis.) Würde man die gleiche Frage aber Jahrzehnte oder Jahrhunderte später
stellen, und es ginge "um höheres Verstehen", stände einer Antwort
viel weniger im Wege.
"Das höhere Verstehen..."
Worin liegt der Sinn, wozu kann es Menschen dienlich sein?
Ab einer gewissen Seelenreife zeigt sich dieses Verstehen als bruchstückhafte Ahnung, deren Lücken
sich immer mehr schließen. Inkarnierte, die das Seelenalter noch nicht erreicht
haben, benötigen das nicht und haben verschiedenste, für sie "und andere Menschen wichtigere Aufgaben", statt sich damit
zu beschäftigen. Aber die spätreifen und alten Seelen benötigen dieses höhere
Verstehen "in irgendeiner Form".
Keineswegs gilt, daß es nur so, wie hier
beschrieben oder in den Büchern zu den "Archetypen der Seele" (und den
anderen Veröffentlichungen) zustande kommen muß. Auch muß sich dieses "höhere Verstehen" nicht
"um
Seelen" und "Seelenwelten" ranken. Es kann sich in jeder denkbaren, anderen
Richtung entwickeln. Es kann sich äußern, ebenso in der Musik, in der Malerei,
im Tanz, in der stillen Meditation, in der Heilkunst oder in der Kriegskunst.
Es muß dieses Wissen über alle Jahrtausende und in allen Bereichen des Seins
mit Werden und Vergehen geben, nicht nur beschränkt auf einen Sekundenstrich im Zeitablauf, wo es
"jetzt" gedruckte Bücher gibt und Channel-Medien, Seminare und Internet...
Und das höhere Verstehen "hier", im Wissen um Seelen und Seelenwelten, in der
Unterscheidung von physischer, astraler, kausaler und allen erahnten, weit
höheren Ebenen? Was bedeutet dieses Wissen hier? Denn auf dieser Ebene, wo es
"jetzt" zwar von allen gesehen werden könnte, wo es aber nur von ein paar wenigen
gesucht und beachtet wird und jetzt gerade im Augenblick nur von einem Menschen
- von Dir -
"gedacht wird"...?
Es ist der Funke des All-das-was-ist, der Dir entgegeneilt und dem Du
suchend entgegenstrebst, seit Ewigkeiten, auf dem Weg zurück zu Deinem Ursprung. So
lange, bis Du wieder bist, was Du einmal warst. All-das-was ist...
Diese Welt im ganzen hat etwas von einer großen Bühne, auf der wir die
Rollen aus einer Dramaturgie spielen, an der wir selbst zuvor mitgeschrieben
haben. Rollen, die wir selbst gewählt haben. Das Gesetz lautet: Du kannst die
Rolle nur wirklich spielen, wenn du das Buch vergißt und die Bühne für die
Wirklichkeit hältst.
Dort, auf dieser Bühne gibt es "das Gute und das Böse", dort gilt es, das eine
anzustreben und sich von dem anderen fernzuhalten und es zu fürchten. Dort
begegnen wir der großen Kraft, "die ein Gesetz dieser Bühne" ist: der Angst zu
versagen, der Angst in diesem Stück keinen Applaus zu bekommen, die Rolle des
Opfers zu bekommen, das Böse, wo es uns begegnet, nicht besiegen zu können.
Die Verzweiflung und Ausweglosigkeit des Augenblicks kannst Du mit "dem höheren
Wissen und Verstehen" besiegen, für eine Sekunde oder eine Minute oder für ein paar Stunden.
Irgendwann versinkst Du wieder in Deiner Rolle in diesem großen Drama auf dieser
großen Bühne und wirst dort wieder "dem Bösen und dem Guten" begegnen und von
ihm betroffen und getroffen sein, bis Du meinst, es nicht mehr auszuhalten. Dann
erinnerst Du Dich an Dein höheres Wissen in Deinem Herzen, trittst mit Deinen
Gedanken einen Augenblick beiseite und lächelst hinter Deiner Maske, in dieser
Rolle, in diesem Stück, auf dieser Bühne. Du lächelst und spielst weiter...
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